WIR-Elterntraining – Einstieg Nerven-Ärger-Wut

Nerven – Ärgern – Wut

 Diese Schrittfolge ist sehr häufig. Meist übersehen wir, dass vor jedem Wutausbruch viele kleine nervige Ereignisse dazwischen waren. Ich würde dich jetzt gerne einladen, diese Schritte mitzugehen. Du kennst es ja von der Fortbildung, doch hier noch einmal zum Erinnern.

Wenn uns etwas nervt, ist meist die Angst im Spiel!

Angst ist eine schützende Einrichtung unserer Psyche.  Sie verhindert, dass

uns etwas Unangenehmes oder Schädigendes geschieht. Die Angst teilt uns  z.B. mit, dass es gefährlich ist, über eine befahrene Straße zu gehen. Sie zwingt uns, uns umzuschauen und zu warten bis kein Fahrzeug mehr kommt. Es gibt auch Ängste, die  sich auf eine weniger konkrete Gefahr beziehen. Wenn wir etwa durch einen dunklen Tunnel gehen, spüren wir Angst. Sie zwingt uns, auf Geräusche zu achten und versetzt uns so in die Lage, auf mögliche  Gefahren zu reagieren. Angst ist also ein notwendiger und natürlicher Schutz.

Wenn uns etwas nervt ist diese Angst am Werk. Sie teilt uns mit: „Bitte sei vorsichtig, da ist gerade ein Bedürfnis in Gefahr!“

Ängste im sozialen Bezugssystem sind zum Beispiel:

Angst vor Versagen, vor Ablehnung, vor Verletzung und Tod, vor Zwang oder vor dem Unbekannten. Das Bedürfnis zu töten oder zu schädigen gibt es nicht. Es ist die Angst, die uns dazu bringt, dies zu tun.

Der Mensch ist von Natur aus ein bedürftiges Wesen. Wichtige Grundbedürfnisse kann er nur im Zusammensein mit seinen  Mitmenschen befriedigen. Die existenziellen Bedürfnisse  nach Nahrung und Kleidung befriedigen wir durch gemeinsames Wirtschaften. Die sozialen Bedürfnisse befriedigen wir im Kontakt mit anderen Menschen. Wir finden in Beziehungen zu anderen Menschen: Anerkennung, Liebe, Sicherheit, Orientierung, Autonomie und Transzendenz. Ohne menschliche Nähe und Kontakt können wir unsere Bedürfnisse nicht befriedigen.

Wir haben keine Angst!

Durch unsere Umwelt erfahren wir,  wie wir Angst bewerten und wie wir mit ihr umgehen sollen. Wir lernen z.B., Angst nicht zu zeigen und sie als etwas Schlechtes wahrzunehmen. Damit lernen wir auch, Angst vor der Angst zu haben und sind dann wie blockiert. Blockiert ist dann auch die Schutzfunktion der Angst – damit haben wir ein wichtiges Überlebensinstrument verloren.

Um was geht es beim Nerven?

Ängste

Bedürfnisse

vor Ablehnung

nach Liebe und Zuneigung

vor Bewertung und Urteil

nach Anerkennung und Wertschätzung

vor dem Unbekanntem

nach Orientierung

vor Verletzung meines Raumes/Körpers/ Seele

nach Sicherheit

vor Zwang

nach Autonomie

vor Sinnlosigkeit

nach Sinn, etwas Höherem

   

Du hast, du machst, du…

Ich brauche, ich möchte

 

Konkret:

Es liegen die Schuhe verstreut im Gang  -> Angst vor der Verletzung meines Raumes à Bedürfnis nach der Sicherheit (Es geht um die Gewissheit, dass man sich im Gang kein Bein bricht.)

Kind will nicht essen à Angst vor dem Unbekanntem à Bedürfnis nach Orientierung.  ( Ich muss wissen was los ist, weil es sonst dieses Essen so gerne gegessen hat)

Kind trödelt am Morgen herum à Angst vor Zwang à Bedürfnis nach Autonomie. Je länger das Kind Zeit verschwendet, desto mehr Stress hast du im Anschluss.

Was tun?

Das Einfachste ist es, dieses Nerven sofort anzusprechen. Zu sagen, dass es dich nervt und du gerne das oder jenes möchtest oder brauchst.

Manchmal spüren wir dieses genervt sein und denken uns, dass jetzt nicht die Gelegenheit ist es anzusprechen. Dann können einfache Tricks darüber hinweg helfen. Z.B., indem etwas Lustiges und Spannendes mit dem Essen verbunden wird oder das Anziehen und zur Schule gehen ein Spiel wird.

Nur, dann müsste zu einem späteren Zeitpunkt darüber gesprochen werden.

 

Dies ist ein Beispiel für die Einführung zu dem Thema…

Wenn Du mehr Interesse hast, organisiere gerne ein Training dazu. Wir kommen gerne zu Euch in die Einrichtung….Elterntraining

Elterntraining nach dem W-I-R©– Konzept